MIT startet Veranstaltungsreihe zum Thema Ausbau der Infrastruktur

Foto_5Nordhorn: Die Grafschafter CDU-Mittelstandsvereinigung wird sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Infrastrukturmaßnahmen“ beschäftigen. „Auch wenn in der Vergangenheit schon viel erreicht worden ist, „ so Kreisvorsitzender Hermann Hölscher, „ es gibt keinen Grund sich auf dem bereits erreichten auszuruhen. Der internationale Wettbewerb schläft nicht!“ Als wesentliche Punkte nannte er „Fehlendes Breitbandnetz, Anbindung Nordhorns an das internationale Schienennetz, sowie die Entwicklung Nordhorns zum Standort von Forschung und Entwicklung (FuE). Diese seien nach Auffassung Hölschers, die Kernfaktoren um Nordhorn und die Grafschaft auch weiterhin als Wirtschaftsstandort zu erhalten und weiter zu entwickeln. „Wenn wir nicht gemeinsam, Wirtschaft, Politik und Verwaltung, diese wichtigen Themen jetzt beherzt angehen, wird es schnell mit dem Standortvorteil vorbei sein!“ So der MIT-Vorsitzende Hermann Hölscher.

In den Tagungsräumen des Riversite  A. Schweitzer und A. Einstein der Denkfabrik in Nordhorn hat die MIT am Montag den 23. Juni CDU-Landtagsabgeordneten Reinhold Hilbers und den Vorstandsvorsitzenden der Bentheimer Eisenbahn(BE) Joachim Behrends zu Gast. In dem, bis auf den letzten Platz besetzten erstklassigen Tagungsraum, gaben die Referenten  interessierten Mittelständlern einen Ausblick über zukünftige Entwicklungschancen der Region.

Reinhold Hilbers griff die Worte Hölschers dann auch dankbar auf und verwies auf das bisher schon erreichte. Für ihn und die von David McAllister geführte Landesregierung sei aber immer klar, dass es kein künstliches Wachstum durch zusätzliche Schulden geben darf. „Es geht nicht darum den kleiner werdenden Kuchen besser zu verteilen, sondern der Kuchen muss größer werden!“ In diesem Zusammenhang verwies Hilbers auf den seiner Meinung nach seltsamen Vorwurf der Opposition, die CDU würde Steuergeschenke machen. Dieses verquere Denken gehe davon aus, dass alles was die Menschen erarbeiten dem Staat gehöre und ein Geschenk etwas sei was der Staat dem Bürger nicht wegnehme! Diese staatssozialistische Denkweise sei mit ihm nicht zu machen.

Infrastrukturmaßnahmen und insbesondere die Anbindung an das Schienennetz stellt aus Sicht Hilbers, den strategisch zentralen Punkt für die weitere Entwicklung des Standortes Nordhorn und der Grafschaft dar. In der Sache seien sich alle Beteiligten aus der Region einig. Hilbers warnte aber vor voreiligen „Schüssen aus der Hüfte“! Es gehe immer um einen positiven Kosten-Nutzen-Faktor aus Sicht der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG). Schließlich müsse die LNVG die Strecke im Auftrag des Landes bestellen. „Niemand der seine 5 Sinne beisammen hätte würde schließlich etwas bestellen was sich nicht rechnen lässt!“ Hilbers widersprach dabei noch einmal deutlich seinen SPD Kollegen Will, „Es ist kein Geld ohne Ende da!“ Eine zu schnelle Entscheidung auf Grundlage alter Zahlen, hat die große Gefahr abgelehnt zu werden. „Damit wäre die Strecke auf lange Sicht vom Tisch und Nordhorn als Wirtschaftstandort unattraktiv“ so Hilbers.

Hilbers kündigte an, das es in der Frage Baubeginn der Nordumgehung in Kürze Signal geben wird wann gestartet werden kann.

BE-Vorstandsvorsitzender Joachim Behrends bedankte sich zum Anfang seiner Ausführungen bei Reinhold Hilbers für dessen Unterstützung in Hannover. „Ich bin nach wie vor sehr optimistisch was das Genehmigungsverfahren angehe“ so Behrends „Ich sehe auch keinen Grund meinen Optimismus zu verlieren, wir sind gut aufgestellt!“ Die Bentheimer Eisenbahn sei einziger Konzessionär des Öffentlichen Personennahverkehrs in der Grafschaft. Bei Mitbewerbern habe man 10 bis 14 Konzessionäre mit denen man sich ins Benehmen setzen müsse um eine Bahnstrecke für den Personenverkehr zu reaktivieren. Das Streckennetz der BE sei in einem hervorragenden Zustand, die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache für die Strecke und die Region stehe geschlossen hinter dem Projekt. Ein weiterer wichtiger Pluspunkt sei, das der Landkreis als Mehrheitseigner der Bentheimer Eisenbahn Eigentümer der Infrastruktur sei. „Wir werden es schaffen!“ so Joachim Behrends.

Behrends wies noch einmal auf die zentrale Stellung der Bentheimer Eisenbahn in der Grafschafter Wirtschaft hin. Der Europark sei das beste Beispiel für strategische Infrastrukturmaßnahmen. Vor dem Hintergrund sich rasant ändernder Globaler Warenströme entwickle sich der Standort rasant. Die in Deutschland üblichen langen Planungsphasen von teilweise 15 Jahren schrecken allerdings die Investition in ein dringend benötigtes 2 Gleis auf deutscher Seite ab, bemängelte Behrends. Das gleiche gelte für das Gewerbegebiet Nordhorn-Süd das immer noch nicht über ein Breitbandnetz verfüge. Dies mache es den Unternehmen fast unmöglich oder nur über sehr teure und komplexe Verfahren ihre Daten zu versenden. Gerade auch im Bereich Logistik sei dies aber existentiell, da ohne ausreichend schnelle Netze man der Konkurrenz auf Dauer hoffnungslos hinterherhinke.

Behrends kündigte den Umbau des Nordhorner Bahnhofs zum ZOB für November an.

Nach einer anschließenden regen Diskussion dankte Hermann Hölscher allen Anwesenden und kündigte weitere Veranstaltungen der MIT zum Thema Infrastruktur und Etablierung von Forschung- und Entwicklungseinrichtungen in Nordhorn an.

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Das Foto der MIT Pressestelle zeigt den MdL R. Hilbers, Vors. der MIT H. Hölscher, Vorst. Vors. Der Bentheimer Eisenbahn AG J. Berends in den Tagungsräumen des Riversite Hotels.